Neue Studie: Klimawandel bleibt Randthema in der Journalistenausbildung

19.01.2025

Eine aktuelle Studie des European Journalism Observatory (EJO) und des African Journalism Educators Network (AJEN) zeigt, dass die Journalistenausbildung weltweit den Klimawandel unzureichend abdeckt. 

Der Klimawandel ist nicht nur eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, sondern auch ein immer wichtigeres Thema für die journalistische Berichterstattung, das mit seiner Komplexität Journalist:innen vor Herausforderungen stellt. Eine aktuelle Studie des European Journalism Observatory (EJO) und des African Journalism Educators Network (AJEN) zeigt allerdings, dass die Journalistenausbildung weltweit den Klimawandel unzureichend abdeckt. Eine Umfrage unter Lehrenden in afrikanischen und europäischen Ländern ergab: zwei Drittel der befragten Institute bieten keine Kurse zur Berichterstattung über den Klimawandel an.

                                       
 

 

 

Zentrale Ergebnisse der Studie:


•    Mangel an Klimakompetenz: Nur 35 % der Institute integrieren Klimajournalismus in ihre Lehrpläne. Hindernisse sind unter anderem starre Curricula, fehlende Ressourcen und unzureichend ausgebildete Lehrkräfte. In manchen Regionen ist Klimawandel auch ein politisch heikles Thema. Die Befragten sind sich einig, dass das Thema mehr Beachtung finden sollte.                                                                                                                                               
•    Europa und Afrika im Vergleich: Obwohl die Auswirkungen des Klimawandels regional unterschiedlich sind – von Emissionen in Europa bis zur klimabedingten Migration in Afrika – sind die Defizite in der Ausbildung auf beiden Kontinenten ähnlich ausgeprägt. In manchen Regionen ist Klimawandel auch ein politisch heikles Thema, was Berichterstattung und Ausbildung weiter erschwert.                                                                                                                                                                                                        
•    Folgen für die Berichterstattung: Beispiele wie die Berichterstattung über die COP29-Konferenz in Uganda zeigen, dass in den Medien oft internationale Agenturen dominieren, während lokale Perspektiven und Fachwissen fehlen. Dadurch ist manchmal eine westliche Sichtweise überrepräsentiert, während Informationen nah an der Lebensrealität der Mediennutzer:innen fehlen.
 

 

 

Grafik 1: Glauben Sie, dass Klimawandel in der Journalismusausbildung in Ihrem Land ausreichend repräsentiert ist?

 

 

Grafik 2: Finden Sie, dass Klimawandel in der Journalismusausbildung in Ihrem Land stärker repräsentiert sein sollte?

 

„Die Journalistenausbildung muss den Klimawandel systematisch und nachhaltig integrieren“, fordern Experten wie Dr. Sithole vom Institute for Climate Change Communication in Südafrika.                                                                          
Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit, Journalist:innen besser auf die Berichterstattung über den Klimawandel vorzubereiten, um eine informierte öffentliche Debatte zu fördern. Initiativen wie die European Journalism Training Association (EJTA) arbeiten daran, Umweltjournalismus stärker in die Lehrpläne zu integrieren.

 

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