EU-Kommissarin lobt Medien-Projekt der TU Dortmund als „leuchtendes Beispiel europäischer Zusammenarbeit“: 1.500 europäische Studierende testen erfolgreich neue EU-Learning-Plattform des Dortmunder Instituts für Journalistik 

17.10.2024

Startschuss für neues E-Learning-Portal zur Europa-Berichterstattung „COPE“ - Umfrage der TU Dortmund unter europäischen Journalismus-Studierenden zeigt: Über 60% der angehenden Journalisten mangelt es an Basiswissen über die EU

Angesichts des russischen Angriffskriegs gewinnt die europäische Zusammenarbeit immer mehr an Bedeutung. In regelmäßigen Abständen wird daher auch gefordert, dass die Medien in Europa mehr und kompetenter über EU-Themen berichtet müssen.

Doch die Voraussetzungen dafür sind noch immer gegeben: Eine Befragung unter rund 500 europäischen Journalismus-Studierenden aus allen 27 EU-Ländern, die Prof. Dr. Susanne Fengler und Team von der TU Dortmund kürzlich durchgeführt haben, zeigt: Über 60% der angehenden europäischen Journalist:innen fehlt es an Basiswissen über die EU. Sie haben beispielsweise noch nie etwas über den Kohäsionsfonds der EU gehört – dorthin fließt derzeit, neben der Landwirtschaft, der größte Teil der EU-Mittel.

Eine parallele Befragung von europäischen Hochschulen, die Prof. Fengler und das TU-Team ebenfalls durchgeführt haben, zeigt zudem, dass es in einem Drittel der Journalismus-Studiengänge in Europa an Seminaren zu EU-Themen nach wie vor mangelt.

Kompetente Berichterstattung und eine kritische Öffentlichkeit sind jedoch unabdingbare Voraussetzungen für funktionierende demokratische Institutionen der EU. Dies betrifft insbesondere die Verwendung von EU-Geldern. Inhaltsanalysen zeigen, dass regionale EU-Investitionen vor Ort zu selten von den Medien als wichtiges Thema aufgegriffen und investigativ recherchiert werden.

Das Team vom Institut für Journalistik der TU Dortmund hat – gemeinsam mit Partner-Instituten in allen 27 EU-Staaten – nun eine Lösung für diesen drängenden Ausbildungsbedarf entwickelt: Die E-Learning-Plattform COPE richtet sich an Journalismus-Institute in ganz Europa sowie an Redaktionen und einzelne Journalist:innen, die nach Weiterbildungsmöglichkeiten suchen. COPE wurde von renommierten Universitäten in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten gemeinsam konzipiert und soll Journalistikstudent:innen helfen, die Politikgestaltung in Europa zu verstehen und relevante Daten und Quellen zu nutzen. 

COPE ist in allen 21 EU-Sprachen verfügbar und wird in 27 EU-länderspezifischen Versionen angeboten. Ausgewählte Module haben sogenannte "lokale Fenster", die eigens erstellte nationale Inhalte bieten. Das COPE-Projekt wurde von der Europäischen Union mit einem Budget von 1 Mio. Euro finanziert. Über 1.500 europäische Journalismus-Studierende haben die Plattform im ersten Halbjahr 2024 erfolgreich getestet. Damit ist das TU-Projekt COPE das mutmaßlich größte Projekt in der Medienausbildung der EU. Prof. Susanne Fengler: „Mehr als zwei Drittel der befragten Studierenden würden die COPE-Plattform ihren Mit-Student:innen weiterempfehlen – ein toller Erfolg!“

Seit Samstag, 19. Oktober, ist das E-Learning-Portal nun für die Öffentlichkeit in ganz Europa zugänglich – der feierliche Startschuss erfolgte im Rahmen des jährlichen Kongresses europäischer Journalismus-Studierender (FEJS), den das Erich-Brost-Institut für internationalen Journalismus der TU Dortmund ausgerichtet hat. Anlässlich des Launches richtete EU-Kommissarin Elisa Ferreira ein digitales Grußwort an das multi-nationale Projektteam: Darin bezeichnet sie das von der TU Dortmund geführte Medien-Projekt als „leuchtendes Beispiel europäischer Zusammenarbeit“. 

Zugleich betont Ferreira, dass die Zukunft der EU auch von unabhängigen Medien abhänge, die mit ihrer kritischen Berichterstattung „jeden Winkel des europäischen Hauses“ ausleuchten - und auf diesem Weg die Demokratie in Europa voranbringen. „Ein informierter Bürger ist der beste Verteidiger der Demokratie“, zitierte Ferreira den früheren UN-Generalsekretär Kofi Annan. „Hierfür ist Ihre Arbeit wichtiger denn je“, wandte Ferreira sich direkt an die 27 europäischen Journalismus-Institute sowie die European Journalism Training Association (EJTA), die im COPE-Projekt eng miteinander kooperiert haben. COPE-Projektmanagerin Isabella Kurkowski hat schon das nächste Ziel vor Augen: „Journalismus-Institute in Moldau, Georgien und weiteren Kandidatenländern für den EU-Beitritt haben jetzt schon Interesse angemeldet, die Plattform zu übernehmen.“

Mehr Informationen zum Projekt: www.cope-journalism.eu

Reel mit Infos zum Projekt:

 

Das E-Book steht hier kostenfrei in englischer Sprache zum Download bereit: https://cope.csd.auth.gr/?page_id=122

oder QR-Code:

 

 

Kontakt:

Prof. Dr. Susanne Fengler/Isabella Kurkowski MA
Erich-Brost-Institut für internationalen Journalismus
Technische Universität Dortmund
D-44221 Dortmund
E-Mail: susanne.fengler@tu-dormund.de, isabella.kurkowski@tu-dortmund.de

www.journalistik-dortmund.de
www.brost.org

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