07.10.2024
Das von Prof. Dr. Susanne Fengler geleitete Erich-Brost-Institut (EBI) hat sich in den vergangenen Jahren als international führende Adresse im Bereich der Forschung zur Medienentwicklungszusammenarbeit etabliert. Zuletzt hat die VolkswagenStiftung ein mit fast 2 Mio. Euro dotiertes Graduiertenkolleg am EBI gefördert, das mit acht Projekten junger ForscherInnen wichtige Grundlagenforschung zum Thema geleistet hat. Medienentwicklungshilfe umfasst ganz unterschiedliche Initiativen westlicher Staaten, Pressefreiheit und professionellen Journalismus in Ländern des Globalen Südens zu fördern – meist in Form von Trainings und technischer Unterstützung. Allerdings haben die traditionellen westlichen Medien-Förderer in den vergangenen Jahren scharfe Konkurrenz bekommen – immer erfolgreicher treten inzwischen China, Russland, die Türkei, der Iran, Saudi-Arabien und die Emirate in den Mediensystemen insbesondere Afrikas in Erscheinung. Dort verknüpfen sie Aktivitäten der Medienförderung ebenso geschickt wie massiv mit geopolitischen und wirtschaftlichen Zielen. „Gerade erst hat Russia Today ein Trainingszentrum für Journalisten in Namibia eröffnet“, berichtete Dr. Dani Madrid-Morales von der englischen Universität Sheffield in seiner Keynote.
Die neuen globalen Rahmenbedingungen für Medienentwicklungszusammenarbeit zwingen auch die etablierten westlichen Anbieter zum Nachdenken: Wie kann die Zusammenarbeit mit den lokalen Medienpartnern vor Ort partnerschaftlicher gestaltet werden? Welche Fördermaßnahmen erweisen sich als wirklich nachhaltig? Treffen die Angebote des Westens auf die Bedürfnisse der Staaten des Globalen Südens – oder gibt es eine Kluft zwischen Angebot und Nachfrage? Dr. Sara Namusoga-Kale von der Makerere University in Uganda – seit Oktober ist sie Humboldt Fellow am Erich-Brost-Institut – schilderte in ihrem Beitrag als Beispiel die Lage in Uganda. Dort werden LGBT-Themen nicht nur politisch und rechtlich, sondern sowohl gesellschaftlich mit großem Argwohn betrachtet – westliche Medienprojekte im Bereich Diversität können so ungewollt zu einer Gefährdung der geförderten Redaktionen führen.
Konzipiert und organisiert wurde die FOME-Tagung auf Dortmunder Seite von Dr. Michel Leroy und Isabella Kurkowski aus dem Team des Lehrstuhls Internationaler Journalismus/EBI. Beide sind selbst ausgewiesene internationale MEZ-Experten und bringen ihre Erfahrung derzeit in internationale, von der EU geförderte Forschungsprojekte der TU Dortmund ein.
Für Rückfragen: Prof. Dr. Susanne Fengler, susanne.fengler@tu-dortmund.de
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